Autoindustrie
Super-Bowl: Autohersteller schießt gegen VW und Tesla
Der Super Bowl LVI ist Geschichte. In einem dramatischen Finale schlugen die Los Angeles Rams die Cincinnati Bengals 23 zu 20. Das Finale der US-amerikanischen Football-Profiliga National Football League (NFL) ist das TV-Ereignis in den USA schlechthin und erregt auch weltweit Aufsehen. 800 Millionen TV-Zuseher waren diesmal dabei. Kein Wunder, dass es dabei um mehr als Sport geht. Die Halbzeitshow ist eines der größten Musik-Events der Welt und die Werbeunterbrechungen ein Ereignis für sich.
Die größte Bühne der Welt
Der Super Bowl ist auch für die Werbewirtschaft die so ziemlich größte Bühne der Welt. Prompt streiten sich die größten Konzerne geradezu um die begehrten Werbeplätze in der Pause. Diese kosten obendrein ein Vermögen: Rund 6,5 Millionen US-Dollar (rund 5,73 Millionen Euro) schlugen heuer zu Buche – und zwar für gerade einmal 30 Sekunden Werbung. Dazu kommen dann noch die Produktionskosten für die jeweiligen Clips, die obendrein häufig speziell für den Super Bowl Produziert werden.
Ein Autohersteller hat sich diesen Luxus der Super-Bowl-Werbung heuer erstmals gegönnt und prompt Aufsehen erregt: Der Elektroauto-Hersteller Polestar hat in einem 30-Sekunden-Spot unter dem Titel „No Compromises“(keine Kompromisse) für sein Modell Polestar 2 geworben. Darin sparte das Tochterunternehmen von Volvo nicht mit Seitenhieben auf die Konkurrenz.
"Kein Dieselgate"
So machte sich Polestar über die extravaganten Werbungen lustig, mit denen die Konkurrenz ihre eigenen Autos für gewöhnlich bewirbt und verspricht keine „epischen Voiceovers“ und kein „leeres Gerede“ oder „versteckte Absichten“. Generell ist die Message des Spots jene, dass es genauso wichtig ist zu wissen, was man nicht machen möchte wie was man machen möchte oder sollte. All das wird durch schriftliche Inserts eingeblendet.
Gemeinsam mit der New Yorker Werbeagentur Forsman & Bodenfors wurde ein schlichter, aber einprägsamer Spot kreiert, in dem zwei Konkurrenten sogar relativ direkt, aber doch amüsant attackiert wurden. So solle es, wie es hieß, von Polestar „keine Eroberungen des Mars“ geben - eine Anspielung auf die Bestrebungen des Tesla-Chefs Elon Musk, den roten Planeten zu besiedeln. Außerdem soll es bei Polestar auch kein Dieselgate geben – liebe Grüße an VW.
"Blah, blah, blah"
Zwischendurch heißt es generell: „No blah, blah, blah“ sowie „No Greenwashing“. Und am Ende des Spots schließlich eben „No Compromise“ und „No.2“ – in Anspielung an das Modell, das schließlich in voller Pracht gezeigt wird. Den Spot sehen Sie hier.
„Wenn es um Werbung geht, gibt es keine größere Show als den Super Bowl“, sagt Polestar-CMO - Åsa Borg in einer Aussendung zu dem Spot. Gerade jetzt würde das für sein Unternehmen Sinn machen, da es weltweit expandiert und stark wächst, wobei insbesondere die USA ein wichtiger Markt seien.