Elektromobilität

Fahrräder kosten Reichweite

16.04.2025

Ein ausführlicher Praxistest des Batterieprüf-Experten Aviloo, wie sich die Mitnahme von Fahrrädern am Pkw auswirkt, entlarvt Mythen und liefert Fakten.

Die Reichweite von Elektrofahrzeugen ist und bleibt ein heiß diskutiertes Thema – besonders, wenn Zusatzbeladung wie Fahrrad- oder Skiträger ins Spiel kommt. Viele E-Auto-Besitzer fragen sich: Wie stark beeinflussen beladene Träger die Effizienz meines Fahrzeugs tatsächlich? Die Antworten auf diese Fragen liefert jetzt Aviloo, Spezialist für EV-Batterie-Diagnose aus Niederösterreich. Im Rahmen einer aufwendig geplanten Fallstudie analysierte Aviloo den Energieverbrauch eines elektrischen VW ID.4 SUV unter realen und kontrollierten Bedingungen auf der A2 südlich von Wien. Drei Szenarien wurden getestet: einmal ohne Fahrzeugträger, sowie einmal mit beladenem Dachträger und einmal mit beladenem Heckträger. Die Ladung bestand aus drei 28 Zoll Trekkingbikes.

Kontrollierte Testbedingungen

Jede Konfiguration wurde bei Nacht zur Vermeidung von Verkehrsbeeinflussungen über eine festgelegte 60-Kilometer-Strecke auf der Autobahn A2 südlich von Wien hin und retour getestet. Folgende fixe Test-Parameter wurden durchgehend eingehalten: Konstante Geschwindigkeit via Tempomat, Reifendruck, Sommerreifen, Klimaanlage und Heizung außer Betrieb, Fenster geschlossen, trockene Fahrbahn und Windgeschwindigkeit unter 15km/h. Die Ergebnisse: Die vier Fahrten ohne Gepäck und Träger wiesen wie erwartet den geringsten kWh-Aufwand pro 100km auf. Bei der Beladung außen am Fahrzeug zeigten sich jedoch gravierende Unterschiede, die mit Anstieg der Geschwindigkeit noch zunahmen. Fazit: Der Dachträger ist der größte Reichweitenkiller. Wer beispielsweise mit 130 km/h unterwegs ist, müsste seine Geschwindigkeit um satte 33 km/h auf 97 km/h reduzieren, um denselben Verbrauch wie ohne Beladung zu erzielen. Der Heckträger zeigt dagegen nur einen geringen Effekt. Die benötigte Geschwindigkeitsreduktion liegt bei lediglich 7 km/h – ist also kaum spürbar. Das bedeutet: Mit einem Heckträger ist die gewohnte Fahrweise nahezu ohne Einschränkung möglich.

Halbwahrheiten widerlegt

„Wir wollen mit unserer Untersuchung Klarheit schaffen,“ erklärt Nikolaus Mayerhofer, CTO von Aviloo und Testfahrer in allen Untersuchungsrunden. „Es gibt viele Halbwahrheiten rund um das Thema Mehrverbrauch durch Beladung. Unsere Messungen zeigen deutlich, dass die Träger-Beladung am Fahrzeugheck kaum Auswirkungen auf Reichweite und Fahrgewohnheiten hat. Wer hingegen aufs Dach lädt, muss mit spürbaren Einbußen rechnen. Der physikalische Hauptgrund für die deutlichen Unterschiede ist der Luftwiderstand – sein Einfluss auf den Verbrauch steigt nicht linear, sondern zum Quadrat. Bei doppelter Geschwindigkeit vervierfacht der Luftwiderstand den Energieaufwand.“ Aviloo empfiehlt daher allen E-Auto-Fahrern: Wer mit Sport- oder Freizeitgepäck verreist, sollte konsequent auf Heckträger setzen. Das spart nicht nur Energie, sondern ermöglicht auch die gewohnten Reiseabläufe ohne zusätzliche Ladepausen oder mühsame Routenanpassungen.

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