Elektromobilität

Energiewende auf vier Rädern

23.04.2025

Aktuelle Simulationen von Forschern zeigen, dass bidirektionale Fahrzeuge entscheidend für die Netzstabilität und den Übergang zu erneuerbaren Energien sind.

Strom aus erneuerbaren Quellen ist längst zur Norm geworden – allein in Deutschland lag der Anteil im Jahr 2024 bei rund 60 Prozent der Nettostromerzeugung. Doch die wachsende Menge an grünem Strom stellt die Energieversorgung vor neue Herausforderungen: Die Integration in das bestehende System erfordert dringend mehr Flexibilität. Eine aktuelle Studie des europäischen Branchenverbands Eurelectric in Zusammenarbeit mit EY zeigt, dass der Flexibilitätsbedarf in Europa bis 2030 voraussichtlich doppelt so hoch sein wird. Im Vergleich zu 2021 wird ein Anstieg um das 2,4-Fache auf Tagesbasis sowie um das 1,8-Fache auf Wochenbasis erwartet – ein klares Signal, dass bestehende Strukturen an ihre Grenzen stoßen. Eine vielversprechende Lösung des Problems bieten die Akkus von Elektrofahrzeugen. In den nächsten fünf Jahren könnten rund 114 TWh Batteriekapazität aus Elektrofahrzeugen (EVs) bereitgestellt werden.

Sonderschau in München

Doch dieses Potenzial bleibt bislang weitgehend ungenutzt. Aus diesem Grund widmet The smarter E Europe, Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft, dem Thema Bidirektionales Laden heuer auf der Messe München eine eigene Sonderschau. The smarter E Europe umfasst die vier Fachmessen Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe und geht von 7. bis 9. Mai 2025 auf dem vollständig ausgebuchten Gelände der Messe München über die Bühne. Frank Spennemann, Senior Manager Charging Solutions Energy bei Mercedes-Benz, unterstreicht die Bedeutung des bidirektionalen Ladens, insbesondere der Vehicle-to-Grid-Technologie, für das Gelingen der Energiewende mit klaren Worten: „Forschungssimulationen zeigen, dass bidirektionale Fahrzeuge entscheidend für die Netzstabilität und den Übergang zu erneuerbaren Energien sind.“ In Frankreich können erste Stromkunden ihre Fahrzeugakkus bereits heute netzdienlich als Stromspeicher einsetzen – im Gegenzug erhalten sie den Ladestrom kostenlos. Möglich wird das durch eine Kooperation des Autoherstellers Renault mit The Mobility House. Marcus Fendt, Managing Director von The Mobility House, erklärt: „Die günstigste Speicheroption sind EV-Batterien, weil Autos im Schnitt 23 Stunden am Tag geparkt sind. In Deutschland liegt die durchschnittliche tägliche Fahrstrecke bei 36 Kilometern – das entspricht etwa 8 kWh Energieverbrauch. Bei effizienteren E-Autos ist es sogar noch weniger.“

Visionen für morgen

Die Sonderschau „Bidirektionales Laden“ bietet den Besuchern an allen drei Messetagen in Halle C6, direkt neben dem Power2Drive Forum, die Möglichkeit, sich über bereits heute verfügbare Komponenten und Lösungen zu informieren, Visionen zu erleben und mit führenden Denkern und Machern der Branche ins Gespräch zu kommen. Exponate und Live-Demonstrationen zeigen, wie Vehicle-to-X-Technologien in der Praxis funktionieren – ob Vehicle-to-Grid, Vehicle-to-Building, Vehicle-to-Load oder Vehicle-to-Home. In Fachvorträgen und Diskussionen erfahren die Teilnehmenden aus erster Hand von Experten, wie das bidirektionale Laden unser Energiesystem verändert und welche Entwicklungen die Zukunft prägen werden. Darüber hinaus bietet die Sonderschau Einblicke in inspirierende Projekte und praxisnahe Beispiele aus Deutschland, Europa und der Welt und zeigt auf, wie Unternehmen, Städte und Kommunen die Technologie wirtschaftlich und nachhaltig einsetzen können.

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