Expertentipps

E-Autos schneller verkaufen

Gebrauchtwagen
06.08.2024

Von: Peter Pellkofer
Gebrauchtwagen-Absatzberater Peter Pellkofer gibt Tipps, wie man den Verkauf von gebrauchten E-Autos ankurbeln kann.
Die Akkus sollten 14-tägig überprüft und gegebenenfalls aufgeladen werden.
Die Akkus sollten 14-tägig überprüft und gegebenenfalls aufgeladen werden.

Unter zahlreichen anderen Faktoren beeinflusst auch die Wetterlage den Gebrauchtwagen-Handel. Hagelkörner können unschöne Dellen verursachen, Sturmböen können Gegenstände auf die ausgestellten Autos wehen. Beim Handel mit Elektroautos kommt aber noch etwas dazu: Die Schwankungen der Lufttemperatur im freien Gelände. Wie wir inzwischen wissen, reagieren die empfindlichen Batterien sowohl auf sehr hohe als auch auf sehr niedrige Temperaturen. Während bei niedrigen Temperaturen (+10 Grad bis zu Minus-Temperaturen) bis zu 50% weniger Akku-Leistung zur Verfügung steht, kann es bei hohen Temperaturen sogar gefährlich werden. Die Empfehlungen der Hersteller, E-Autos im Hochsommer besser auf einem schattigen Park- oder Stellplatz zu parken, rühren genau aus der „Vor-Sorge“, dass die Batterien bei sehr hohen Temperaturen stark an Leistung verlieren oder sogar kaputt gehen können. Deshalb habe ich sechs wichtige Punkte zusammengestellt, die bei der Lagerung von E-Autos wichtig sind:

  1. Die Fahrzeuge an einem trockenen und gut belüfteten Platz präsentieren bzw. lagern.
  2. Die Akkus 14-tägig überprüfen und gegebenenfalls aufladen.
  3. Unbedingt eine Tiefenentladung vermeiden.
  4. Die Elektroautos müssen vor extremen Temperaturen geschützt werden – am besten in einer Halle oder zumindest unter einer Überdachung.
  5. Die Akkus sollten regelmäßig gewartet werden, um ihre Funktionsfähigkeit zu erhalten.
  6. Das Ziel ist, einen möglichst optimalen Zustand der Akkus zu gewährleisten.

Das Pflege-Protokoll

Das alles sind qualitativ hochwertige Aktionen, die der Handel auf eigene Kosten durchführen kann. Deshalb empfehle ich unbedingt, für jedes Elektroauto im Bestand ein Pflege-Protokoll zu erstellen. Das geht digital am besten. Dort werden dann die einzelnen Maßnahmen kurz protokolliert. Beim Verkauf zahlt sich dann dieser Aufwand aus. So kann dem Kauf-Interessenten nachgewiesen werden, dass das Elektroauto von der Hereinahme bis zum Verkauf gewartet und gepflegt wurde. Das erhöht die Verkäuflichkeit. Außerdem gibt es dann eine regelmäßige Kontrolle der Standzeit, die ja bekanntlich nicht mehr als 90 Tage sein soll. Ich meine, dass die meisten Kunden eher zu einem gepflegten und gewarteten Elektroauto greifen als zu einem vernachlässigten Elektroauto. Die Begehrlichkeit nimmt also zu, wenn der Verkauf dieses Argument beim Verkaufsgespräch gezielt einsetzt.

Elektrische Probefahrt

Damit der Verkauf eines E-Autos erfolgreich wird, ist es natürlich auch ratsam, ein bis zwei Elektroautos zum Probefahren bereit zu halten. Für die Pflege und Wartung dieser Vorführwagen gilt natürlich das Gleiche wie für die Bestandsfahrzeuge. Und wenn wir schon über die Bestandsfahrzeuge sprechen, dann möchte ich nochmal ausdrücklich auf den Pflegezustand aller Elektroautos kommen. Einen schlechten Eindruck macht es, wenn der Zustand des Fahrzeugs noch auf den Vorbesitzer hinweist, oder wenn Schmutz und Staub im Inneren schon beim Türe öffnen sichtbar sind. Gebrauchsspuren sind normal bei Gebrauchtwagen, aber Staub, Schmutz und Überbleibsel vom Vorbesitzer sind eindeutig verkaufshinderlich. Also gehört zu der technischen Pflege auch die optische Pflege der wertvollen Autos. In diesem Sinn wünsche ich Ihnen ein erfolgreiches 1. Halbjahr 2024.