WKW fordert mehr Kindersicherheit
Die Sicherheitsausrüstung für Kinder hat sich in den vergangenen Jahren stetig verbessert: Helme aus modernsten Materialien, LED-Leuchten oder auch weit sichtbare Reflektoren tragen viel dazu bei, dass Kinder besser gesehen werden und geschützt sind. Leider entwickeln sich die Unfallstatistiken aber nicht in die gewünschte Richtung. Obwohl die Zahl der verletzten Kinder in Fahrzeugen laufend zurückgeht, ist die Zahl der Kinder, die nach Unfällen im Straßenverkehr ins Spital mussten, in den vergangenen zehn Jahren um ein Drittel gestiegen, wie Klaus Robatsch vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) ausführt: „Waren es 2014 noch 5.300 verletzte Kinder, so stieg die Zahl im Vorjahr auf 7.100. Fast vier von 10 Unfällen passierten zuletzt mit dem Fahrrad (37 Prozent). Vor allem Unfälle mit Roller, Scooter, Skateboards, Inlineskates oder Hoverboards schlugen zuletzt mit 30 Prozent deutlich stärker zu Buche.“
Gefahr für die Kleinsten
Stephanie Ernst, Obfrau des Wiener Fahrzeughandels, hat die dritte Ausgabe des Sicherheitspanels deshalb dem Thema „Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr“ gewidmet und auch wieder externe Partner und Stakeholder hinzugezogen, diesmal das Kuratorium für Verkehrssicherheit, die Wiener Bildungsdirektion, sowie Vertreter von Autofahrerklubs. „Wir haben uns zuletzt die neuen Mobilitätsformen wie Scooter oder Lastenfahrräder genauer angesehen, die allesamt sehr leise und mitunter rasant unterwegs sind“, so Stephanie Ernst, die darauf verweist, „dass dies gerade für die Kleinsten eine große Gefahr ist, weil sie ohnehin in ihrer Wahrnehmung noch nicht so geschult und sicher sind. Jetzt gilt es, hier Awareness zu schaffen und Maßnahmen zu setzen.“ Daher startet das Gremium Fahrzeughandel ab November eine Informations- und Sensibilisierungsoffensive - über die Webseite und die Social- Media-Kanäle „Gemeinsam Mobil“.
Verursacher sind Erwachsene
Um der eingeschränkten Wahrnehmungsfähigkeit von Kindern zu begegnen, wird in den Schulen vieles unternommen, wie Ulrike Mangl, Leiterin des Pädagogischen Dienstes der Bildungsdirektion Wien betont: „Wir setzen den Fokus darauf, Wissen aufzubauen, bewusst zu reflektieren und zusehends die Verantwortung zu übernehmen. So sieht der Lehrplan die verbindliche Übung Verkehrs- und Mobilitätsbildung in der Volksschule vor. Dazu gibt es die Möglichkeit, mit zehn Jahren bzw. Erreichung der 4. Schulstufe eine Radfahrprüfung abzulegen. Ab der 5. Stunde ist das Angebot unverbindlich bzw. als Freigegenstand abzudecken, ich fände es aber gut, die fächerübergreifende Präsenz dieser Thematik in der Sekundarstufe zu verstärken.“ Es sind auch nicht primär die Kinder selbst, die, etwa durch Unachtsamkeit oder Ablenkung, Unfälle verschulden. Tatsächlich sind in 69 Prozent der Fälle Erwachsene die Verursacher, so die Statistik des Kuratoriums für Verkehrssicherheit. Hauptgründe dafür sind vor allem Unachtsamkeit und Ablenkung, was sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen betrifft, die sich ihrer Vorbildrolle wieder bewusster werden sollten. Daher plädierten alle Anwesenden für einem bewussteren Umgang mit dem Handy, frei nach dem Motto „Handy in die Tasche, egal wie ich unterwegs bin“.
Beitrag des Fahrzeughandels
Der Zugang zu mehr Sicherheit für unsere Kinder kann aber nicht allein über die Kinder selbst sein, so KFV-Experte Robatsch: „Wir brauchen nicht das verkehrsgerechte Kind, sondern den kindgerechten Verkehr und sollten versuchen, die Jüngsten in die Gestaltung der gemeinsamen Mobilität miteinzubeziehen.“ Stephanie Ernst ergänzt: „Es braucht umfassende Sicherheitskonzepte und -maßnahmen, die alle Verkehrsteilnehmer und alle neuen Mobilitätsformen mit einschließen. Das reicht von Führerscheinen und Fahrtrainings über eine Kennzeichen- und Versicherungspflicht bis hin zu regelmäßigen, technischen Überprüfungen. Wir als Fahrzeughandel leisten auch weiterhin gerne unseren Beitrag.“