Werkstattausrüstung

Batteriereparatur wird zum Geschäft

06.03.2025

Im Interview spricht Otto Loacker, Area Sales Manager beim Grazer Messtechnik-Spezialisten AVL DiTest, über die Zukunft des Werkstattgeschäfts im Zeichen der Elektromobilität.

KFZ WIRTSCHAFT: AVL DiTest bietet ein breites Portfolio an Prüfgeräten für Elektroautos an – werden die Tools von den Werkstätten tatsächlich nachgefragt?

OTTO LOACKER: Tatsächlich steigt die Nachfrage nach unseren Diagnosewerkzeugen für Elektrofahrzeuge stark an. Immer mehr Werkstätten erkennen, dass in der Wartung und Reparatur von Fahrzeugbatterien ein interessantes kommendes Geschäftsmodell steckt. Früher waren hauptsächlich Geräte zum Spannungsfreischalten gefragt, die man für allgemeine Servicearbeiten am E-Fahrzeug wie beispielsweise Reifenwechseln benötigt. Heute steigt das Interesse auch von freien Werkstätten, wie man Batterien reparieren kann, welche Werkzeuge man dafür braucht, und wie man an die dazu nötigen Herstellerdaten kommt.

Welche Diagnosewerkzeuge hat AVL DiTest für Arbeiten an Hochvoltsystemen im Programm?

Für die Überprüfung der Spannungsfreiheit, die Isolationswiderstandsmessung und die Potentialausgleichsmessung eignet sich unser „HV Safety 2000“, für die Messung des Isolationswiderstands bieten wir unser Tool „Worksafe“ an und für die Überprüfung des Batteriezustandes das Gerät „Microhm“. Außerdem haben wir das Prüfgerät „noLEAK“ im Programm, mit dem man die Dichtheit des Batteriegehäuses und des Kühlkreislaufes nach einer erfolgten Reparatur messen kann. Dies geschieht durch Anlegen von Druck und Überwachung des Druckabfalls.

Wie schätzen Sie die Zukunft der Elektromobilität ein? Wird sich diese gegenüber dem Verbrenner durchsetzen?

Die Entwicklung der Fahrzeuge schreitet rasant voran – die Leistung wird immer besser, die Batterien werden kleiner und die Ladezyklen immer kürzer. Ob und wie die Werkstätten an Service und Reparaturen dieser Fahrzeuge verdienen werden können, wird erst die Zukunft zeigen. Elektroautos haben zwar deutlich weniger verschleißintensive Komponenten als Verbrenner-Autos an Bord. Doch die Frage ist, wie reparaturanfällig die elektrischen Anlagen nach Ablauf der Garantiefristen sein werden – das bleibt abzuwarten.

Auf der AutoZum zeigen Sie auch das Klimaservicegerät ADS 310 für CO2-Klimaanlagen. Wie verbreitet ist das CO2-Kältemittel R744 im Vergleich mit dem herkömmlichen Kältemittel R1234yf?

Die CO2-Klimaanlage ist der heutigen R1234yf-Anlage hinsichtlich Wirkungsgrades, Abkühlungsdynamik und Umweltverträglichkeit überlegen. Die neuen Ford-Modelle Capri und Explorer haben bereits CO2 Klimaanlagen an Bord, ebenso die VW Elektromodelle ID3, ID4 und ID5 und diverse Premium-Modelle von Mercedes. Mit dem Klimaservice-Gerät AVL DiTest ADS 310 hat die Werkstatt erstmalig die Möglichkeit, Reparaturen und Wartung an CO2-Klimaanlagen durchzuführen. Der Vorteil für die Umwelt besteht darin, dass CO2 als Kältemittel nicht gesundheits- und  klimaschädlich ist und daher problemlos an die Außenluft abgegeben werden kann. Außerdem ist CO2 mit etwa einem Zehntel des Preises im Vergleich mit herkömmlichen Kältemitteln deutlich wirtschaftlicher.

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