Vernetzte Fahrzeuge
Steirer testen das Auto der Zukunft
Im Jahr 2002 wurde „Das Virtuelle Fahrzeug“ gegründet. Seither hat sich das mittlerweile in „Virtual Vehicle“ umbenannte Forschungsinstitut zu einem zentralen Player für Green Digital Mobility entwickelt und ist heute Europas größtes Forschungszentrum für virtuelle Fahrzeugentwicklung in den Bereichen Automotive und Rail. „Die Anfänge waren durchaus turbulent, und nur wenige Experten wussten, woran wir hier in Graz eigentlich arbeiten“, erinnert sich Geschäftsführer Jost Bernasch. Heute ist virtuelle Fahrzeugentwicklung international state-of-the-art. Das Zentrum hat sich dank strategischer Forschung und moderner Schlüsseltechnologien wie Credible System Simulation zu einem gefragten Technologie-Trendsetter bei Premium-Fahrzeugherstellern wie BMW, Siemens oder VW sowie bei Zulieferern wie AVL, Bosch, Infineon, Magna und voestalpine entwickelt.
Erfolgsbilanz zum Jubiläum
Heute arbeiten am Virtual Vehicle über 320 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 22 Ländern, viele von ihnen zählen international zu den gefragtesten Experten ihrer Fachgebiete. Durch den Spitzenplatz in Europa konnten Förderungen und Investitionen in Millionenhöhe nach Österreich gebracht werden. Seit dem Jahr 2012 war Virtual Vehicle an über 100 großen EU-Forschungsprojekten mit einem Volumen von über 50 Millionen Euro beteiligt. Zudem haben ausländische Industriepartner seither über 30 Millionen Euro in die Steiermark investiert und den Aufbau von Spitzen Know-how mitfinanziert. Als eine von vielen herausragenden Erfolgsgeschichten erwies sich ICOS: Die selbst entwickelte Co-Simulationsplattform trat mit der Industrialisierung ab 2014 zusammen mit der AVL einen internationalen Siegeszug um die ganze Welt an. ICOS ermöglichte die Integration unterschiedlicher Domänen wie Energieeffizienz, Fahrzeugsicherheit oder Komfort in einer frühen Entwicklungsphase, was heute weltweit Einsparungsmöglichkeiten für Fahrzeughersteller in Milliardenhöhe ermöglicht.
Mobilitätswende mitgestalten
Virtual Vehicle hat sich zum Ziel gesetzt, die Mobilitätswende aktiv mitzugestalten. Das Jahr 2022 ist eine Wegmarke, denn bis 2040 soll Österreich mit der Klimaneutralität ein ambitioniertes Ziel erreicht haben. „Richtig umgesetzt kann die Mobilitätswende zu einem gewaltigen Wirtschaftsmotor für Österreich werden“, erklärt Jost Bernasch. Der „Mobilitätsmasterplan 2030“ zur Erfüllung des Pariser Klimaabkommens läutet eine komplette Neuausrichtung des Mobilitätssektors ein. Wissenschaft und Forschung sind gefordert, einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Ziele zu leisten. Ein Projekt zur Entwicklung Autonomer Fahrzeuge läuft seit 2015, aktueller Use Case ist das EU-Projekt SHOW mit einem elektrischen, autonomen „On-Demand“ Shuttle in Graz und zwei weiteren in Europa. Im ebenfalls zukunftsweisenden Bereich Elektromobilität entwickelt ein steirisches Konsortium eine leistungsstarke und nachhaltige Lithium-Ionen Batterietechnik.