Branchenpolitik
Erfolgreiches Lobbying für freie Werkstätten
Zehn internationale Verbände, darunter der KFZ-Werkstattverband CECRA, der Karosserieverband AIRC, die Teilehersteller FIGIEFA und die Autofahrerklubs FIA wandten sich mit ihrem dringenden Anliegen an die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen. Ihr Ziel: Das Sicherstellen von fairen Wettbewerbsbedingungen für alle Teilnehmer am automobilen Ökosystem, inklusive der freien Werkstätten. Das Problem: Das EU Datengesetz muss auf die einzelnen Sektoren bzw. Branchen heruntergebrochen werden, doch diese sektorspezifischen Verordnungen liegen seit längerem auf Eis. Fazit: Für freie Werkstätten wird es aktuell immer schwieriger und aufwändiger, auf die für Reparaturen und Servicearbeiten an modernen Fahrzeugen notwendigen Fahrzeugdaten zuzugreifen.
Freier Markt
Auf dem Schreibtisch von Andreas Westermeyer von der Bundesinnung für Fahrzeugtechnik landete kürzlich ein inoffizielles Schreiben von EU-Kommissionsmitglied Thierry Breton, das die Hoffnung auf einen Fortschritt in der für freie Werkstätten überlebenswichtigen Angelegenheit schürt. Breton betont darin, sich der Bedeutung der Frage des Zugangs zu Fahrzeugdaten, -funktionen und -ressourcen bewusst zu sein, da diese die Entwicklung von Diensten für vernetzte Fahrzeuge fördern, den Wettbewerb gewährleisten, die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Automobil-Ökosystems einschließlich unabhängiger Diensteanbieter stärken und die Sicherheit der Nutzer gewährleisten würden. „Wir teilen das Ziel, eine dynamische und wettbewerbsfähige Entwicklung der datengesteuerten Innovation im Ökosystem der Automobilindustrie zu fördern“, so Breton. Die EU-Kommission bereite nun eine sektorspezifische Initiative zur Ergänzung des Datengesetzes vor, um dieses wichtige Thema anzugehen. Bei dieser Arbeit sollen die laufenden Diskussionen über das Datengesetz und die jüngsten Marktentwicklungen im Ökosystem der Automobilindustrie berücksichtigt, und auf Basis einer Bewertung aller Optionen zu gegebener Zeit sektorspezifische Maßnahmen vorgeschlagen werden. Andreas Westermeyer ist zuversichtlich: „Damit sind wird einen SEHR großen Schritt weitergekommen!“