Wiederverwertung

Fortschritte beim Batterie-Recycling

Recycling
24.01.2024

 
Das Forschungsprojekt „BattBox“ entwickelt Verfahren, mit denen Batterien künftig automatisiert zerlegt werden sollen.
Das „BattBox“-Projektteam inspiziert eine aktuelle, noch schlecht zerlegbare Batterie.
Das „BattBox“-Projektteam inspiziert eine aktuelle, noch schlecht zerlegbare Batterie.

Aktuell ist noch viel Handarbeit zu erledigen, um Batterien von Elektroautos für ein mögliches Recycling zu zerlegen. Das österreichweit einzigartige Forschungsprojekt „BattBox“ will diese Prozedur automatisieren und damit beschleunigen. Hinter dem Projekt stehen die Institutionen FILL, TU Graz, AVL und Automobil-Cluster der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria. Das Forschungsprojekt strebt mehrstufige Verwertungskonzepte an. Aufgrund der nicht vorhandenen Standardisierungen bei Chemie, Design und Zerlegbarkeit wollen die Projektpartner ein breites Spektrum an möglichen Prozessen erarbeiten. In jeder Prozessstufe wird eine Diagnose erstellt, werden die freigelegten Komponenten zerlegt und nach wirtschaftlichen und sicherheitskritischen Aspekten geprüft. Beim Recycling sollen hochwertige und unvermischte Rohstoffe mit maximaler Wiederverwendbarkeit gewonnen werden.

Internationales Interesse

Das Projekt läuft aus Sicht des Konsortialführers FILL aus Gurten sehr gut. „Bereits jetzt in dieser frühen Phase fragen neben inländischen und europäischen Forschungseinrichtungen viele Industriepartner aus verschiedenen Bereichen der Batterie-Wertschöpfungskette an, um sich über Details und Ergebnisse des Projekts zu informieren und das eine oder andere Thema spezifisch im direkten Austausch zu entwickeln“, schildert Josef Ecker, Projektmanager bei FILL. Gernot Schlögl vom Institut für Fertigungstechnik (IFT) der TU Graz erklärt: „Vor allem die Anforderungen hinsichtlich der Flexibilität der Trennprozesse werden derzeit am IFT erforscht, um daraus Anlagenkonzepte ableiten zu können.“ Das grundsätzliche Problem beim Batterie-Recycling habe sich allerdings noch nicht geändert, betont Ecker: „Die bisherige Analyse ausgewählter Batteriesysteme bestätigt leider unsere Erwartungen. Batterien sind in der aktuellen Form und Ausprägung weder für eine Reparatur noch für ein Second Life oder andere Arten der Wiederverwendung ausgerichtet oder vorbereitet.“ Umso wichtiger und erfreulicher sind daher bereits in Entwicklung befindliche Konzepte und Prozesse zur Reparatur, Wiederverwendung oder Verwertung der Systeme, bevor es zum Recycling geht. „Das BattBox-Konsortium hat hier bereits tolle Fortschritte erzielt, die wir im Lauf des zweiten Forschungsjahres in industrietaugliche und werterhaltende Lösungen gießen werden“, sagt Josef Ecker.