Wasserverbrauch

Umweltschutz bei der Autowäsche

Umweltschutz
06.08.2024

 
Der Fachverband Garagen-, Tankstellen und Serviceunternehmungen der WKO zeigt mit neuen Berechnungen, dass die professionelle Autowäsche sowohl besser für die Fahrzeuge als auch für die Umwelt ist.
Die professionelle Autowäsche ist sowohl besser für die Fahrzeuge als auch für die Umwelt.
Die professionelle Autowäsche ist sowohl besser für die Fahrzeuge als auch für die Umwelt.

Bregenz könnte ein Jahr lang mit Frischwasser versorgt werden, wenn Autos in nachhaltigen Waschanlagen statt mit dem Gartenschlauch gewaschen würden. Dies rechnete kürzlich der Fachverband Garagen-, Tankstellen und Serviceunternehmungen der Wirtschaftskammer Österreich nach einer Datenerhebung vor. Auch der Autofahrerclub ÖAMTC rät dazu, die Fahrzeugreinigung lieber einer automatischen Waschanlage zu überlassen, da dabei die Wahrscheinlichkeit für Schäden an Elektronik, Lack und Scheiben deutlich geringer als bei einer manuellen Wäsche ist, und die ordnungsgemäße Funktion aller Sicherheitsassistenzausstattungen des Fahrzeuges wie zum Beispiel des Abstandswarners gewährleistet bleibt.

Gartenschlauch statt Waschanlage

In vielen österreichischen Gemeinden ist die Autowäsche zu Hause, auf der Wiese oder an öffentlichen Straßen durch Abwasserverbände verboten. Da sich dies jedoch noch nicht überall herumgesprochen hat, werden rund 1 Million Pkw werden einmal pro Monat privat gewaschen. Dadurch sickern über 1,8 Mrd. Liter Wasser pro Jahr ins Erdreich – mitsamt Chemikalien und Schadstoffen. „Private Autowäschen sind nicht nur aufgrund der Umweltverschmutzung bedenklich, sondern auch wegen des hohen Frischwasserverbrauchs“, warnt Klaus Brunnbauer, Obmann des Fachverbands der Garagen-, Tankstellen- und Serviceunternehmungen. „Das Wasser, zumeist in Trinkqualität, das jährlich für private Autowäschen verwendet wird, entspricht dem Jahresbedarf von rund 9.500 durchschnittlichen 4-Personen-Haushalten in Österreich.“

Schadstoffe gefiltert

Die Umweltauflagen für gewerbliche Waschanlagen in Österreich sind sehr hoch, weshalb bei der maschinellen Autowäsche genau dosierte, umweltfreundliche Chemikalien eingesetzt werden. Zudem wird der grobe Schmutz über den Schlammfang und das Absetzbecken vom Wasser getrennt, sodass dieser von einer professionellen Entsorgerfirma abgesaugt werden kann. Bevor das Abwasser in den Kanal darf, werden über den Ölabscheider alle ölhaltigen Stoffe gesammelt. Diese werden ebenfalls separat entsorgt. Dadurch wird gewährleistet, dass Verschmutzungen wie Treibstoffe, Öl, Fein- oder Bremsstaub nicht ins Grund- und Trinkwasser gelangen. Bei der privaten Autowäsche im Freien gelangen diese Stoffe ungefiltert in den Boden, was aus ökologischer Sicht höchst problematisch ist. Außerdem investieren immer mehr Waschanlagen in Österreich in eine Anlage, über die das Abwasser zusätzlich gefiltert und gereinigt wird, sodass es für die nächste Autowäsche wiederverwendet werden kann. Dadurch kommen bei der Autowäsche in Waschanlagen mit Wasserrückgewinnung je nach Waschprogramm bis zu 90 Prozent recyceltes Wasser zum Einsatz.

Nachhaltig waschen

Während bei der privaten Autowäsche mit dem Gartenschlauch 150 bis 200 Liter Frischwasser verbraucht werden, benötigen Waschanlagen mit Wasseraufbereitung je nach Waschprogramm lediglich etwa 18 Liter Frischwasser. Fazit: Wenn alle Selbstwäscher:innen ihr Auto in einer Waschanlage mit Wasserrecycling waschen würden, könnten jährlich bis zu 1,58 Mrd. Liter Wasser eingespart werden. Das bedeutet mengenmäßig, dass die Stadt Bregenz ein Jahr mit Frischwasser versorgt werden könnte. „Die Entscheidung, sein Auto in einer professionellen Waschanlage zu reinigen, ist nicht nur eine Frage der Werterhaltung des Fahrzeuges, die durch unterschiedliche Wasch- und Pflegeprogramme wie Unterbodenwäsche oder Wachsversiegelung unterstützt wird. Es ist ein klares Bekenntnis zum Umweltschutz“, betont Brunnbauer, und weiter: „Der Verkehrssektor ist nach wie vor eine der größten Herausforderungen in Bezug auf den Klimawandel. Mit vermeintlich kleinen Entscheidungen, wie der für eine professionelle Autowäsche, kann jeder einen Teil dazu beitragen.“