Eurotax: GW-Restwerte positives Signal
„Unsere Einschätzung hinsichtlich der weiteren Restwert-Entwicklungen ist derzeit optimistischer als noch im Sommer“, fasst Robert Madas, Valuation Insights Manager von Eurotax Österreich, zusammen. Auf dem Gebrauchtwagen-Markt hat sich die Erholung der Angebotspreise seit Mitte Mai weiter fortgesetzt. „Im Vergleich zum Preis-Niveau von Anfang Februar liegt der Preisindex Mitte September im Schnitt bereits über dem Niveau vor Beginn der Corona-Krise“, so Robert Madas weiter.
Die Nachfrage auf dem Neuwagen-Markt ist zwar eingebrochen, auf dem Gebrauchtwagen-Markt gab es nach Ende der Lockdown-Maßnahmen jedoch eine starke Nachfrage, insbesondere nach jungen Gebrauchten. Das zeigt auch die Preisentwicklung in diesem Alterssegment: Junge Gebrauchte bis 6 Monate waren sehr gefragt und konnten beim Preis zwischenzeitlich im Schnitt um 3,0% zulegen, erst im August und September haben die Preise wieder etwas nachgelassen. Dafür konnten in den vergangenen Wochen die anderen Altersgruppen relativ stark zulegen.
Um die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Automobilindustrie einzuschätzen, hat Eurotax fünf mögliche Szenarien zur wirtschaftlichen Erholung im Hinblick auf deren Wahrscheinlichkeit untersucht und aktualisiert:
- Low Risk - eine schnelle V-förmige Erholung - 0%
- Low-Medium Risk - mittelmäßig schnelle V-förmige Erholung - 25%
- Medium Risk - langsame, U-förmige Erholung - 60%
- Medium-high Risk - tiefe Rezession, langsame Erholung - 15%
- High Risk - sehr tiefe Rezession, L-förmige Erholung - 0%
„Auf Basis der aktuellen Marktsituation ist aus unserer Sicht nach wie vor die Wahrscheinlichkeit für eine ‘langsame, U-förmige Erholung’, mit 60% am höchsten“, so Robert Madas. „Eine mittelmäßig schnelle V-förmige Erholung ist im Vergleich zur vorigen Einschätzung jedoch etwas größer geworden und wird von uns mit einer Wahrscheinlichkeit von 25% beziffert.“
In Bezug auf die Restwert-Entwicklung wird die weitere Entwicklung der Nachfrage entscheidend sein. Die künftige Kaufkraft sowie die wirtschaftliche Entwicklung im Allgemeinen sind nach wie vor unsicher. Noch immer sind die Arbeitslosenzahlen hoch und rund 0,5 Millionen Menschen in Kurzarbeit mit Einkommenseinbußen.
„Trotz der aktuellen Erholung des Preisniveaus erwarten wir in diesem Jahr bis Dezember noch einen Wertverlust in einem Ausmaß von rund minus 2,5% gegenüber Anfang März“, so Robert Madas weiter, „mittelfristig ist dann von einer langsamen Erholung der Restwerte auszugehen.“