Neuer Tucson - Hyundai will Premiumkunden
Seit März 2004 ist der Hyundai Tucson auf dem Markt. Gestern präsentierte Hyundai den neuen Tucson in der vierten Generation. Seit damals wurden bis heute über sieben Millionen Tucson-EInheiten weltweit verkauft. Das Schlagwort der neuen Generation heißt: parametrisches Design. Den Begriff kennt man aus dem Architektur-Bereich. Ein sehr offensichtliches neues Designelement ist die verschmelzung des Kühlergrills mit den Scheinwerfer. Sind die Scheinwerfer aus, erkennt man diese nicht.
Schaut man sich den neuen Tucson an, sieht man sofort, dass die Formensprache sehr modern, neuartig und nicht unbedingt klassisch ist. Roland Punzengruber, Managing Director Hyundai Österreich, spricht beim neuen Modell von einer "massiven Qualitätsaufwertung". Die Weg von Hyundai mit dem Tucson ist ganz klar: "Wir gehen mit diesem Modell einen großen Schritt in Richtung Premium", sagt Punzengruber. Ein paar kleine Details dazu: zwei über 10-Zoll-Touchscreens im Innenraum, die meisten Sicherheitsfeatures seiner Klasse (laut Hyundai), einen versteckten Heckscheibenwischer, ein Hunydai Glaslogo und: alle Antriebsvarianten sind wahlweise als Vorderrad- oder Allradantrieb verfügbar. Bis auf den Plug-in-Hybrid, der wird ausschließlich als 4x4 angeboten.
Interessantes Detail: Der neue Tucson PHEV kommt im April 2021 in den heimischen Handel und soll speziell den Flottenbreich und des Businesskunden positionert werden. Der geringer CO2-Ausstoß (inoffizielle 39 g/km) macht es möglich.
Der Startpreis hat mit 32.990 Euro im Vergleich zum Vorgänger deutlich angezogen. Drei Ausstattugslinien stehen zur Verfügung: Smart, Trend und Prestige Line.
Erster Fahreindruck
Bereits heute konnten wir den neuen Hyundai Tucson testen, wir haben uns den 1,6 T-GDI Hybrid Automatik 4WD in der Topausstattung Prestige Line ausgesucht (Testwagen-Basispreis 48.990 Euro). Die Eckdaten: 230 PS Systemleistung (180 PS Benzinermotor, 1,6 Liter-Vierzylinder, 265 Nm Drehmoment) + Elektromotor (max. 60 PS). Der Allradantrieb schaltet sich automatisch dazu - sofern nötig. Es ist kein permanenter Allrad. Geschaltet wird per 6-Gang-Wandlerautomatik. Das Eigengewicht - je nach Ausstattung - liegt bei 1,6-1,75 Tonnen - der neue Hyundai Tuscon ist ein stattliches Auto.
Hyundai will hier Premiumkunden gewinnen - der neue Tucson könnte das schaffen. Denn die Materialauswahl, die Verarbeitung, das Raumangebot, das Ledergestühl, das schöne Panorama-Glasdach (1.290 Euro Aufpreis), die Rückfahr- und Spurwechselkameras usw. passen zum Anspruch. Die Ausstattung ist übervoll und lässt den Tucson defintiv in der gehobenen Mittelklasse mitspielen.
Das Fahrverhalten ist äußerst souverän: Tritt aufs Gas, der Hybrid-SUV zieht stramm vorwärts. Bis 60 / 70 km/h ist man voll dabei. Der Durchzug ist etwas mauer, aber der Tucson will kein Sporler sein, sondern ein moderner, komfortabler Alleskönner. Die Geländegängigkeiten konnten wir nicht testen, aber auf der Straße gibt sich das neue Tucson als smarter Cruiser mit grünem Gewissen, genug Powerreserven und einem tollen Platzangebot. Was fehlt: Das Head-Up-Display, wobei man grundsätzlich genug Infos über die beiden 10,2-Zoll-Displays bekommt. Und, was uns aufgefallen ist: Tritt man auf's Gas, und geht ruckartig wieder runter, setzt die Motorbremswirkung erst mit Verzögerung ein - der Tucson schiebt minimal nach. Fährt man entspannt, fällt das aber kaum auf.
Fazit: Hyundai hat beim aktuellen Tucson viel richtig gemacht und ein sehr eigenständiges Auto auf die Räder gestellt. Der Premiumanspruch ist kein Marketing-Schmäh, sondern eine ernstgemeinte Ansage, die beim ersten Rollout auch erfüllt wurde.