Neu- und Gebrauchtwagen

Porsche Holding trotz Krise auf Kurs

Autohandel
19.12.2024

 
Die Porsche Holding Salzburg konnte 2024 wieder ein solides Ergebnis erzielen und wappnet sich nun für kommende Herausforderungen.
Hans Peter Schützigner, Sprecher der Porsche Holding Salzburg Geschäftsführung.
Hans Peter Schützinger, Sprecher der Porsche Holding Salzburg Geschäftsführung.

Für die Porsche Holding Salzburg war das heurige Jubiläumsjahr ihres 75-jährigen Bestehens alles in allem wieder ein gutes Jahr. „Dank unseres robusten Geschäftsmodells und einer ausgezeichneten Vertriebsleistung unserer weltweiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten wir unsere Schlagkraft und Krisenresilienz ein weiteres Mal unter Beweis stellen“, bilanziert Hans Peter Schützinger, Sprecher der Porsche Holding Salzburg Geschäftsführung im Rahmen der Jahrespressekonferenz in Wien. Gegen die aktuellen und wohl noch einige Zeit andauernden regionalen Krisen und Marktschwankungen, die das Ergebnis trüben, hat Schützinger ein bewährtes Rezept parat: „Effizientes Wirtschaften, Investitionen mit Augenmaß und wertschöpfendes Wachstum bleiben das Gebot der Stunde.“

Sichere Arbeitsplätze

Im bisherigen Wachstumsmarkt China hat die Porsche Holding Salzburg erstmals eine Trendumkehr erfahren. „Der Wirtschaftsmotor stockt im Reich der Mitte aktuell auch im Luxusbereich, diese Krise spüren wir und unsere Händler“, führt Schützinger aus: „Wir bringen jetzt unter anderem mit dem neuen elektrischen Macan frischen Wind in den Markt, aber die Krise verschwindet nicht so einfach. Deshalb fahren wir in China auf Sicht und gehen in eine Konsolidierungsphase. Zusätzlich dagegen steuern wir, indem wir Wertschöpfungsbereiche wie Service und Gebrauchtwagen stärken.“ Angesichts der wirtschaftlichen Entwicklungen in Europa und den Hiobsbotschaften österreichischer Unternehmen betont Schützinger: „Unsere Arbeitsplätze sind sicher, und es wird kein Arbeitsplätze-Abbauprogramm geben. Wir haben bis dato erfolgreich mit der Demographie und natürlicher Fluktuation gearbeitet. Um jedoch auf Veränderungen reagieren zu können, brauchen wir im Unternehmen mehr Flexibilität und Mobilität – auch unter den Mitarbeitenden.“

Kennzahlen 2024

Der Neuwagenabsatz war zwar mit 7,5% rückläufig, aber mit 691.758 Fahrzeugen liegen die Auslieferungen im guten Fünf-Jahresschnitt. Der weltweite Gebrauchtwagenabsatz konnte im Autojahr 2024 um 4,2% auf 221.401 Fahrzeuge gesteigert werden. Die Händlerstandorte gingen zum Vorjahr aufgrund von Konsolidierungen und einer neuen Erfassungsweise um 29 auf 498 zurück. Die Mitarbeiterzahl ist in den 29 PHS-Ländern durch Neuakquisitionen und Konsolidierungen einzelner Länder sowie im IT-Bereich auf 37.361 und damit um 4 Prozent angestiegen. Den Wachstumsmarkt mit älteren Gebrauchtwagen bedient die Porsche Inter Auto Gruppe seit 2022 mit der Onlineplattform OutletCars.at. Hier werden bis zu zehn Jahren alte Fahrzeuge wie Leasing- und Flottenrückläufer über eigene Kanäle zu einem attraktiven Fixpreis vermarktet. Mit Erfolg. „Seit dem Start vor zweieinhalb Jahren sind wir mit Outletcars aktuell in 13 Ländern vertreten. Wir sprechen mit Outletcars jene Zielgruppen an, die einen preiswerten Gebrauchten wollen – und das schnell und unkompliziert. Damit haben wir den Zeitgeist getroffen“, freut sich Schützinger. In 2024 werden über Outletcars europaweit rund 7.000 Gebrauchte neue Besitzer finden. Und mit „Clean & Charge“ verbindet Outletcars bei Porsche Wels und Porsche Linz-Leonding als zusätzliche Novität Autopflege und elektrisches Laden.

Aufbruch in neue Dimensionen

Mit 1. Juli 2024 hat der Volkswagen Konzern dem Salzburger Automobilhandelshaus die Managementverantwortung für die beiden Importeursmärkte Italien und Schweden übertragen. „Die Übertragung der Regionalverantwortung unterstreicht das Vertrauen in uns als Vertriebsexperten“, sagt Schützinger: „Zukünftig werden wir mit dem unternehmerischen und dezentralen Ansatz der Porsche Holding sowie der Implementierung der IT-Lösungen der Porsche Informatik die Vertriebsaktivitäten in beiden Ländern noch effizienter und resilienter aufstellen und die zahlreichen Entwicklungs- und Wachstumschancen nutzen.“ Dieser Schritt lässt die Porsche Holding zukünftig größenmäßig in neue Dimensionen vorstoßen. Der Pkw-Markt in Italien gehört mit rund 1,56 Millionen Fahrzeugen zu den fünf größten Automärkten Europas; Schweden zählt rund 290.000 Fahrzeuge und ist bei der Elektromobilität sowie Digitalisierung einer der Vorzeigemärkte in Europa. Die Porsche Holding Salzburg bedient die gesamte Wertschöpfungskette im Automobilhandel – vom Groß- und Einzelhandel über die Finanzdienstleistungen der Porsche Bank bis zu den IT-Lösungen der Porsche Informatik. Diese Vernetzung über alle Bereiche erlaubt weltweit die Kundenbedürfnisse noch besser in den Mittelpunkt zu stellen und maßgeschneidert zu bedienen.

Autojahr 2025

2025 wird es angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen zu keinen großen Zuwächsen auf dem heimischen Automarkt kommen. „Vor diesem Hintergrund sehen wir den Neuwagenmarkt 2025 auf ähnlichem Niveau wie heuer. Die 250.000er-Marke zu überspringen, sollte aber realistisch sein“, schätzt Hans Peter Schützinger das Marktpotenzial für das kommende Autojahr ein. Eine nachhaltige stückzahlenmäßige Rückkehr auf Vor-Corona-Niveau ist somit nicht so schnell zu erwarten. Neben der schwankenden Wirtschaftslage und dem vorhandenen Kaufkraftverlust werden der sich verstärkende Wettbewerb, das Lösen der Kaufzurückhaltung sowie das Ankurbeln der E-Mobilität einhergehend mit den zu erfüllenden CO2-Zielen die beherrschenden Themen des Autojahres 2025 sein. „Die Vorzeichen stehen gut, denn wir gehen mit einem soliden Auftragsbestand von über drei Monaten ins neue Jahr. Hinzu kommt, dass auch die zahlreichen Elektro- und Verbrenner-Neuheiten der Marken mit normalisierten Lieferzeiten voll verfügbar sind“, so Schützinger. Die Elektromobilität bleibt weiterhin im Fokus, denn nur mit einem wachsenden und leistbaren Modellangebot an BEVs und PHEVs kann diese wieder weiter an Fahrt aufnehmen – auch um die kurz- sowie langfristig gesteckten CO2-Ziele zu erreichen. Schützinger dazu: „Die Zukunft ist elektrisch, daran führt kein Weg vorbei. Nur der Weg dorthin braucht mehr Zeit als von der Politik angenommen. Parallel wird die E-Mobilität aber auch der stärkste Wachstumstreiber bleiben.“