ÖAMTC testet Einparkassistenten

30.06.2021

 
Anhand von sieben Fahrzeugen von der Kompaktklasse bis zum Sportwagen hat der Mobilitätsclub untersucht, wie Einparkassistenten ihre Aufgabe meistern – mit überraschendem Ergebnis.

ÖAMTC-Techniker Daniel Deimel: „Alle untersuchten Systeme konnten die Fahrzeuge entsprechend der verfügbaren Funktionen zuverlässig einparken." Aber: „In der Regel parken geübte Autofahrer deutlich schneller ein.“ Verbesserungspotenzial sieht der ÖAMTC-Experte vor allem an zwei Stellen: „Einerseits werden manche Hindernisse, beispielsweise hohe Randsteine oder Metallstangen, nicht zuverlässig erkannt – teure Reparaturen können die Folge sein. Andererseits gibt es bei der Erkennung von Parklücken noch Luft nach oben, immer wieder waren den Assistenten Parkplätze zu klein, die eigentlich genug Raum geboten hätten.“ Die Verantwortung liege jedenfalls beim Fahrer selbst, der stets bereit sein muss, einzugreifen. Er kann sich jedoch, Assistent sei Dank, stärker auf das Umfeld konzentrieren, was letzten Endes einen Sicherheitsgewinn darstellt.

Teure Spielerei

Getestet wurden die Parkassistenten des noch nicht in Österreich erhältlichen Aiways U5, des Kia Sorento und der Mercedes S-Klasse (jeweils serienmäßig an Bord) sowie von BMW 5er, Ford Focus, Porsche 911 und VW Touareg (alle mit Aufpreis verbunden). Am ehesten der Vorstellung vom vollkommen autonomen Einparken entsprechen die Assistenten des 5er BMW und der S-Klasse von Mercedes. ÖAMTC-Experte Deimel erklärt: „Hier muss lediglich eine gefundene Parklücke bestätigt werden und das Fahrzeug parkt sich ein, ohne dass weitere Aktionen des Fahrers notwendig wären.“ So viel Komfort hat freilich auch seinen Preis: Über 3.000 Euro muss man beim 5er BMW extra dafür hinblättern, bei der grundsätzlich hochpreisigen S-Klasse gehört der Assistent hingegen zur Serienausstattung. Die Parkassistenten für Aiways U5 und Ford Focus (Aufpreis ca. 700 Euro) haben zwar weniger Funktionen als andere Systeme, parken aber dennoch zielsicher ein und punkten mit einfacher Bedienung. Bei beiden muss man allerdings im Auto sitzen bleiben. Nicht so bei anderen Systemen, darunter dem serienmäßigen Parkassistenten des Kia Sorento. „Hier gibt es eigene Knöpfe am Schlüssel, die das Auto vorwärts oder rückwärts in bzw. aus einer engen Parklücke steuern“, erklärt der ÖAMTC-Techniker. Praktisch alle Parkmanöver beherrschen hingegen VW Touareg und Porsche 911, bei denen man entweder im Fahrzeug sitzt oder es von außen mit dem Smartphone steuert. Gerade Letzteres ist aber eher als Spielerei zu betrachten, zu umständlich und unzuverlässig ist die App derzeit. Der Aufpreis ist mit jeweils über 5.000 Euro (beim Touareg übrigens nur beim Plug-in Hybrid gemeinsam mit anderen Extras wählbar) kein Schnäppchen.