Autokosten

Kein Geld für Reparaturen

Teuerung
09.08.2023

 
Lucky-Car-Gründer Matic bekommt die Geldknappheit seiner Kundschaft zu spüren und fordert einen Reparaturbonus für Autobesitzer.
Ostoja "Ossi" Matic setzt sich für einen Autoreparaturbonus ein.
Ostoja "Ossi" Matic setzt sich für einen Autoreparaturbonus ein.

„Immer mehr Menschen kommen in unsere Werkstätten und können sich die Kosten für dringend notwendige Reparaturen an ihren Autos nicht mehr leisten“, berichtet Ostoja „Ossi“ Matic, Gründer und Eigentümer von Österreichs größter vertragsfreien Werkstattkette Lucky Car. Die aktuellen Änderungen am Reparaturbonus der Bundesregierung sieht er daher als Chance, diesen auch für Reparaturen an Autos anzuwenden. „Viele Menschen sind beruflich oder familiär auf das Auto angewiesen, auch sie brauchen in Zeiten wie diesen eine Unterstützung“, so Matic.

Pause wegen Missbrauch

Allein im ersten Jahr des Reparaturbonus wurden 560.000 Bons für die Reparatur von Elektrogeräten eingelöst, 50 Prozent der Reparaturkosten bzw. bis zu 200 Euro übernimmt dabei das Klimaministerium. Aufgrund einiger Missbrauchsfälle wurde der Reparaturbonus Anfang des Monats pausiert, ab 25. September sollen die Umbauarbeiten abgeschlossen und die Bons wieder verfügbar sein. „Natürlich verstehe ich, dass aufgrund der aktuellen Mobilitätswende Interesse daran besteht, Menschen die öffentlichen Verkehrsmittel schmackhaft zu machen. Die Realität sieht aber besonders in ländlichen Gebieten in Österreich noch so aus, dass viele Personen beispielsweise für den Weg zur Arbeit, zum Sportverein der Kinder oder für die medizinische Versorgung der Großeltern auf ein Auto angewiesen sind“, so Matic. Neben dem Nutzen für den Verbraucher streicht Ossi Matic auch die Sinnhaftigkeit von Autoreparaturen hinsichtlich Nachhaltigkeit hervor: „Ein repariertes Auto ist jedenfalls deutlich nachhaltiger als ein neu produziertes.“

Auto-Abhängigkeit

58 Prozent der Österreicher sind, laut eigenen Angaben, im Alltag auf das Auto angewiesen. Besonders in den Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich, dem Burgenland und Salzburg herrscht eine hohe Autoabhängigkeit – hier geben sieben von zehn Personen an, ohne das Auto den Alltag nicht bewältigen zu können. Im Vergleich dazu sind es in Wien nur knapp über ein Viertel der Befragten. „Im urbanen Raum bieten wir unseren Kunden Öffi-Tickets anstelle eines Ersatzfahrzeugs an, dieses Angebot wird auch gut angenommen. Die Politik darf aber nicht auf den ländlichen Raum vergessen und sollte die Bevölkerung im Bereich der Autokosten entlasten“, so Matic abschließend.