„Verbot für Verbrenner wäre eine Katastrophe“

Interessensvertretung
29.06.2022

 
Burkhard Ernst, Obmann des Vereins "Mein Auto", befürchtet durch das drohende Verbrennerverbot ab 2035 einen massiven Schaden - vor allem für die sozial Schwächsten.

Diese Woche haben sich die EU-Umweltminister mehrheitlich für ein Verbot von Verbrennungsmotoren in Kraftfahrzeugen ab 2035 ausgesprochen. „Das ist Realitätsverweigerung“, sagt Burkhard Ernst, Obmann des Vereins „Mein Auto“, der enormen Schaden befürchtet. „Dieser Schritt wäre eine Katastrophe“, mahnt Ernst, „die Umstellung auf alternative Antriebe wie Elektro und Wasserstoff kann so schnell unmöglich bewerkstelligt werden. Weder haben wir die Antriebe selbst, noch die nötige Tank- und Ladeinfrastruktur. Außerdem würde diese radikale Maßnahme sozial Schwache am stärksten treffen, weil die sich den Umstieg vielfach gar nicht leisten können.“

Freilich werde sich die Fahrzeugindustrie der Veränderung nicht verschließen, beruhigt Ernst: „Ganz im Gegenteil. Wir gestalten sie ja aktiv mit, versuchen Teile unserer Flotten sukzessive umzurüsten. Aber die dafür nötige Infrastruktur kommt ja nicht aus unserer Branche, da ist vielmehr auch die Politik gefordert, den Rahmen zu schaffen und den Ausbau zu fördern, jedenfalls aber zu ermöglichen.“

Daher schickt Obmann Ernst auch einen klaren Appell an die Politik, allen voran die österreichische Umweltministerin Leonore Gewessler: „Es braucht hier den Diskurs mit der Industrie, nicht nur innerhalb der Politik. Dinge müssen auch machbar sein, dass sich nicht alles auf Knopfdruck ändern lässt, haben wir gerade auch beim Thema Öl und Gas gelernt. Wir müssen weg vom Populismus und hin zu verantwortungsvoller Realpolitik."