Autonomes von PSA

autonomes Fahren
14.09.2017

Von: Franz Farkas
Der französische PSA-Konzern entwickelt autonome Fahrzeuge und testet diese auf der Autobahn zwischen Paris und Le Mans. Die KFZ Wirtschaft war live dabei.
Hände weg vom Steuer – das funktioniert auf der Autobahn bereits problemlos.
Hände weg vom Steuer – das funktioniert auf der Autobahn bereits problemlos.

Die hübsche Fahrerin nimmt lächelnd die Hände vom Lenkrad und drückt ein paar Knöpfe. Wie von Zauberhand gesteuert, zieht der Citroën seine Bahn, wechselt die Spur und passt die Geschwindigkeit an, nur mehr blinken muss die Pilotin, um dem Auto den gewollten Richtungswechsel anzuzeigen. Wir sind auf der Autobahn zwischen Paris und Le Mans unterwegs, ganz in der Nähe des PSA-Versuchscenters, von dem wir losgefahren sind. Oder heißt es eigentlich „wurden“? Das Auto ist ein Versuchsträger, vollgestopft mit Messgeräten, zusätzlichen Kameras und Sensoren. Und es funktioniert erstaunlich gut. Allerdings, so wird uns gesagt, fahre man derzeit faktisch nur auf der Autobahn, denn im Stadtverkehr sei man sich der Technik noch nicht ganz sicher, obwohl man dazu auch die notwendigen Genehmigungen hätte. Doch dafür sieht man erst einen Horizont von 2025 bis 2030, dann wenn die Autos komplett ohne Fahrer unterwegs sein würden. Doch von vorne. Die Franzosen teilen das Thema „autonomes Fahren“ in vier Level auf. Level 1 ist das Fahren mit diversen Assistenten, wie etwa Spurhalteassistent, adaptiver Tempomat, Frontbremsassistent mit Fußgängererkennung. Dazu kommen noch diverse Einparkhilfen. Level 2 ist der Spurwechselassistent, beim Konkurrenten aus Stuttgart schon Serienwirklichkeit. Hier wechselt das Fahrzeug selbstständig die Spur, etwa um die vorgegebene Geschwindigkeit zu halten, der Fahrer ist jedoch immer noch im Geschehen involviert. PSA will im nächsten Jahr mit dem C7 Crossback damit auf den Markt kommen. Anders beim Level 3, der, wenn es nach den Franzosen geht, etwa 2025 kommen soll. Hier kann der Fahrer ruhig Zeitung lesen oder sich mit anderen Dingen beschäftigen, wie etwa dem aktuellen Fernsehprogramm, das Auto macht alles von selbst. Noch weiter geht man mit Level 4. Hier ist eine „Kontrollperson“ hinter dem Lenkrad (soferne ein solches dann überhaupt noch existiert) komplett überflüssig, man kann getrost schlafen, wenn man müde ist. Level 5 schließlich soll eine Art Car Sharing sein, natürlich komplett autonom.

Beim autonomen Fahrtag von PSA, bei dem auch erstmals Kunden, sogenannte „Friendly User“, dabei waren, wurde man jedenfalls nicht müde, die Vorzüge des automatisierten Fahrens zu preisen. Hier ist die Rede von erhöhter Sicherheit, mehr Freizeit für sich selbst und dem Loswerden von langweiligen Autobahnkilometern, die man als Fahrer doch einigermaßen konzentriert absitzen muss. Das Wort „Fahrspaß“ kommt allerdings nirgends vor.

„Wie von Zauberhand gesteuert zieht der Citroën seine Bahn.“ FRANZ FARKAS