Social Media für Unternehmen: Was wird denn da ­getuschelt?

Social Media
30.11.2021

Von: Mag. Gergely Teglasy
Serie, Teil 9:  Experte Gergely Teglasy erklärt, wie Ihnen Social-Media-Monitoring hilft. 

Die gute Nachricht vorab: Es wird bestimmt über Sie gesprochen. Die Frage ist nur, ob Sie das mitbekommen. Und ob Sie wissen, wer in den sozialen Netzwerken was über Ihr Unternehmen verbreitet. Damit Sie diese Frage mit „Ja“ beantworten können, kommt Monitoring ins Spiel.

Social-Media-Monitoring hat drei klare Vorteile. Sie sehen:
1. Wer was über Sie sagt. Das heißt Sie bekommen mit, wie die Stimmung Ihrem Unternehmen gegenüber ist und ob es Qualitäts- oder Kommunikationsprobleme gibt. Wo Sie also Zeit, Energie und Geld in die Verbesserung des Produktes bzw. der Dienstleistung, des Kundenservices oder der Kommunikation investieren sollten. 
2. Welche Themen Ihre Zielgruppe, also Ihre (potenziellen) Kunden, beschäftigen. 
3. Einen herannahenden Shitstorm.

Welches Monitoring-Tool Sie verwenden sollten? Die Google-Suche fördert zig Listen von Top-Applikationen zutage und die umfangreichste listet 300 „beste“ Tools auf. Sie können sich also vorstellen, wie viele es gibt. Bevor Sie sich daran machen, ­Hunderte auszuprobieren (und dabei wertvolle Lebenszeit verschwenden), sollten Sie – sinnvollerweise mithilfe eines Social-Media-Beraters – eine Entscheidungsmatrix erstellen. Darin bestimmen und gewichten Sie, welche sozialen Netzwerke, welche Länder, welche Sprachen und welche Aktivitäten ­(Erwähnungen, Keywords etc.) das Tool abdecken soll. Weiters, ob mehrere User Zugriff brauchen, ob Sie am Computer oder über eine Smartphone-App zugreifen und 
ob das Planen und Veröffentlichen von Beiträgen (= Posts) möglich sein soll. Natürlich fließt auch der Preis in die Matrix ein. Denken Sie jedoch daran: If you pay peanuts, you get monkeys. Die kosten­losen oder günstigsten Tools können meist wenig – und manchmal auch das schlecht.

Am Ende dieser Entscheidungshilfe bleiben Ihnen dann drei bis fünf Favoriten. Diese sollten Sie ausprobieren, bei den meisten Tools gibt es eine kostenlose Test-Phase von 7 bis 14 Tagen. Danach treffen Sie Ihre Entscheidung, beobachten und verbessern stetig. Und hoffen darauf, dass es entweder gar keinen Shitstorm gibt oder Sie ihn schnell bemerken, bevor er sich zum Orkan aufbäumt. Dazu mehr in der nächsten ­Ausgabe.

Der Autor:

Mag. Gergely Teglasy / TG unterrichtet an der Universität Wien, der FH Wien und der FH Burgenland. Er ist Gewinner des Innovationsawards, berät internationale Organisationen und Unternehmen zur ihrer digitalen Kommunikationsstrategie und schrieb „Zwirbler,“ den 1. Facebook-Roman der Welt.